PET-Recycling: matterr setzt neue Maßstäbe
Im Chemiepark Knapsack bei Hürth baut matterr Operations eine europaweit einzigartige Anlage zur chemischen Zerlegung von polyesterhaltigen Textil- und Verpackungsabfällen. Das von matterr entwickelte Verfahren ermöglicht es, gemischte Polyesterabfälle zu separieren und das enthaltene Polyester in die ursprünglichen Bestandteile zu zerlegen. Damit können hochwertige recycelte Rohstoffe in Primärstoffqualität gewonnen und erneut in der Kunststoffproduktion eingesetzt werden. Die Pilotphase in Braunschweig hat die technische Machbarkeit bereits unter Beweis gestellt, nun folgt die vorindustrielle Skalierung in Nordrhein-Westfalen.
Brücke zwischen Abfallwirtschaft und Industrie
Die Idee entstand aus der Überzeugung, dass in den wachsenden Abfallbergen ungenutztes Potenzial steckt. Die Recyclingtechnologie von matterr setzt direkt an diesen Strömen an und wandelt gemischte Polyesterabfälle in Ressourcen, die in nachgelagerten Prozessen erneut zu Polyester verarbeitet werden. So entsteht ein geschlossener Kreislauf von Abfall zu wiederverwendbarem Rohstoff, wodurch sich nicht zuletzt die Abhängigkeit von fossilen Ressourcen verringern lässt. Gleichzeitig stärkt das Projekt die regionale Industrie und schafft nicht nur neue Arbeitsplätze, sondern auch neue Kooperationsmöglichkeiten entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Nordrhein-Westfalen vereint ideale Voraussetzungen aus den Branchen Chemie, Entsorgungs- und Textilwirtschaft, Recycling und Logistik und wird Vorreiter für geschlossene Stoffkreisläufe in Europa.
Beitrag zur europäischen Transformation
Als Teil einer europäischen Strategie zur Dekarbonisierung und Ressourceneffizienz stärkt die matterr-Technologie die strategische Wettbewerbsfähigkeit. Erst kürzlich hat ein dänischer Textilkonzern daher in matterr investiert und treibt somit die Kreislaufwirtschaft in der Textilbranche voran. Ziel von matterr ist es, die Technologie europaweit zu etablieren und langfristig auch global zu lizenzieren. Der Bau der Anlage in Hürth-Knapsack ist für 2026/27 geplant. Damit leistet matterr einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung des europäischen Green Deal und zur nachhaltigen Transformation der Industrie.