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Kofinanziert von der Europäischen Union
Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen
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Transferhub Digitalisierung & Circular Economy:­ Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft stärken

Zwei Roboterarme halten etwas gemeinsam in den Greifhänden.

Auf dem ehemaligen Gelände der Bottroper Zeche Prosper-Haniel, in den Räumen des Gründerzentrums Prosper III, befinden sich Büros und Werkstatthallen der Hochschule Ruhr West. Diese ist, neben dem Prosperkolleg e.V., Projektpartner des Transferhubs Digitalisierung & Circular Economy. Hier findet buchstäblich Transformation statt – weg von der auf fossilen Rohstoffen basierenden Wirtschaft hin zu nachhaltigen Konzepten einer zirkulären Wertschöpfung. Die digitale Kreislaufwirtschaft (Circular Economy) als Geschäftsfeld zu erschließen ist Ziel des Transferhubs. Seine Angebote richten sich an kleine und mittlere Unternehmen (KMU) im nördlichen Ruhrgebiet mit den Städten Bottrop, Gladbeck, Dorsten und Marl, da sich die Region mitten im Strukturwandel befindet. Auch das Handwerk steht im Fokus. Vom endgültigen Ausstieg aus der Steinkohle sind im nördlichen Ruhrgebiet rund 3.300 Vollzeit-Arbeitsplätze betroffen, die direkt oder indirekt mit der Nutzung von Steinkohle zu tun hatten. Die Circular Economy bietet eine Perspektive, die neue Potenziale wecken kann: Mit Wissens- und Technologietransfer sollen neue Chancen – und neue Jobs – für die Region entstehen. 

Digital und nachhaltig zusammendenken 

Die Circular Economy ist ein zentraler Aspekt des European Green Deal. Grundgedanke ist, Material wiederzuverwenden, Abfälle zu minimieren, die Lebensdauer von Produkten zu verlängern und das Produktdesign zu verbessern – kurz: die Prozesse von A bis Z ressourcenschonend und nachhaltig aufzusetzen. So sollen Produkt- und Materiallebenszyklen geschlossen und in Kreisläufe überführt werden. Im Transferhub werden diese Fragen der Nachhaltigkeit mit der Digitalisierung kombiniert. Das Ziel ist es eine „doppelte Transformation“ zu schaffen, die beide Megatrends zusammenführt. Denn digitale Technologien wie zum Beispiel Künstliche Intelligenz, Virtual Reality, Robotik und digitale Produktpässe werden immer stärker in der Praxis verwendet.  

Der Digitale Produktpass (DPP) nimmt im Transferhub eine zentrale Rolle ein, da er die Verbindung zwischen Digitalisierung und Circular Economy herstellt. Er ermöglicht eine transparente Bereitstellung produktspezifischer Informationen über den gesamten Lebenszyklus hinweg und unterstützt ressourcenschonende, datenbasierte Wertschöpfungsprozesse. Der Transferhub entwickelt hierfür eine praxisnahe Modell-Architektur und einen Demonstrator, der digitale und physische Elemente verbindet. Zum Einsatz kommen unter anderem Blockchain-Technologie sowie Künstliche Intelligenz.  

Erklärtes Ziel des Transferhub ist es, transformativ zu forschen und die Verwertung in der Praxis gleich mitzudenken. So sollen KMU und besonders Handwerksbetriebe in der Region motiviert werden, ihre Prozesse an die Circular Economy anzupassen.  

Ein zentrales Beispiel ist das im Vorgängerprojekt Prosperkolleg entstandene Circular Digital Economy Lab (CDEL, gefördert aus Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen). Im Transferhub wird dieses Demonstrationslabor weiterentwickelt und technisch ausgebaut. Das im Labor entwickelte System erkennt, zerlegt und trennt Elektrokleingeräte automatisiert, um Recyclingprozesse zu optimieren. Im CDEL 2.0 werden ergänzend modernste mechanische, chemische und thermische Verfahren eingesetzt, um industrielle Reststoffe wieder nutzbar zu machen und wertvolle Elemente – etwa seltene Erden – zurückzugewinnen. Das neue Analytiklabor ermöglicht darüber hinaus die schnelle und präzise Erhebung von Materialdaten und schafft so die Grundlage für datenbasierte Entscheidungen.  

KI-gestützte Verfahren und der Einsatz von Transferlernen verbessern die Anwendungsmöglichkeiten kontinuierlich und liefern neue Impulse für industrielle Symbiosen. Auf diese Weise wird aus anwendungsorientierter Forschung messbare Ressourceneffizienz – und aus Reststoffen neue Wertschöpfung. 

Gut vernetzt und praxisorientiert  

Ob beim Produktdesign, im Einkauf, in der Produktion oder beim Recycling – die Handlungsfelder in der Circular Economy sind vielfältig. KMU und Handwerksbetriebe darauf aufmerksam zu machen und für digitale und kreislauffähige Prozesse zu gewinnen, ist eine der Hauptaufgaben des Transferhubs. Parallel zur Entwicklung technischer Lösungen gilt es, bestehende Kontakte zu nutzen und auszubauen.  

Sowohl die Hochschule Ruhr West als auch der Prosperkolleg e.V. sind in der Unternehmenslandschaft des nördlichen Ruhrgebiets sehr gut vernetzt. Formate des Prosperkolleg e.V. wie das virtuelle Forschungsnetzwerk #CEresearchNRW, sowie die Publikationsreihen aus der Praxis, ReThink und Prospektiven bringen Wissenschaft und Wirtschaft zusammen. Der Transferhub liefert für diese bestehenden Formate inhaltliche Impulse direkt aus den eigenen Laboren und bietet den Unternehmen Raum und Bühne, um erfolgreich zirkuläre Strategien umzusetzen. Damit ist der Transferhub ein Motor für eine klimaneutrale Wirtschaft im nördlichen Ruhrgebiet mit Ausstrahlung ins gesamte Ruhrgebiet und darüber hinaus. Denn sich zukunftsfähig aufzustellen und zu einer Vorzeigeregion für die digitale Kreislaufwirtschaft zu entwickeln – das ist eine Gemeinschaftsaufgabe für Region, Land und EU.   

Ein dunkelgrünes Piktogramm in Form von drei Pfeilen nach oben und nach links und rechts.

rund 4,7 Mio. Euro 
EU-Fördermittel

Auf einen Blick

Gesamtinvestition rund 11,8 Mio. Euro, davon: 

EU-Fördermittel: rund 4,7 Mio. Euro 

NRW-Landesmittel: rund 5,9 Mio. Euro 

Projektpartner

Hochschule Ruhr West, Prosperkolleg e. V.

Laufzeit

2023 – 2026

Förderperiode

2021-2027 

Förderaufruf/Spezifisches Ziel

 Technologietransfer für KMU/Vorhaben von strategischer Bedeutung 

Stand

Oktober 2025

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