Bits4Teens – Mit innovativen Bildungsprojekten junge Talente für IT und KI begeistern
Jugendliche aus bildungsfernen Familien und gezielt auch Mädchen für Informatik zu begeistern ist das Ziel des Projekts „Bits4Teens“ in Gelsenkirchen. Mit praxisnahen Angeboten und in Kooperation mit örtlichen IT-Unternehmen fördert es IT-Nachwuchs – nicht zuletzt mit Blick auf zukünftige Berufsfelder.
Wenig Interesse für Bits und Bytes
Das Fach Informatik hat keinen leichten Stand in NRW-Schulen: Pflichtfach ist es nur in der Unterstufe, als Wahlfach in der Mittel- und Oberstufe ist es nicht allzu beliebt. Insbesondere können sich nur wenige Mädchen für Bits und Bytes begeistern. Auch außerschulische Angebote zur Informatikvermittlung erreichen viele Schülerinnen und Schüler in Gelsenkirchen bisher kaum – das gilt besonders für solche aus eher bildungsfernen Familien. Deren Anteil ist in Gelsenkirchen deutlich höher als im Bundesdurchschnitt. Die Folge: Viele Ausbildungsstellen im IT-Bereich bleiben unbesetzt – und damit vergrößert sich der schon vorhandene Fachkräftemangel in der Emscher-Lippe-Region.
Informatik praxisnah vermitteln
Hier setzt Bits4Teens an: Das Projekt bringt Jugendliche der Sekundarstufen I und II passgenau mit IT-Unternehmen in der Region zusammen. Gemeinsam mit den beteiligten IT-Unternehmen entwickelt das zdi-Netzwerk Gelsenkirchen als Projektträger modulare Angebote, die in der außerschulischen Bildungseinrichtung „Schülerlabor EnergyLab“ im Wissenschaftspark Gelsenkirchen erprobt und verbessert werden. Das Themenspektrum der Angebote ist breit und reicht von der App-Entwicklung über KI und Data Science bis hin zu 3D-Druck und CAD-Konstruktion. Es bietet den teilnehmenden Jugendlichen einen Einblick in reale Anwendungen, praxisnah und niedrigschwellig. Die beteiligten Unternehmensmitarbeitenden sind dabei nicht nur fachliche Expertinnen und Experten, sondern zugleich auch Vorbilder, die IT-Berufe erlebbar machen.
Neue Kompetenzen – neue Perspektiven für mehr Fachkräfte
Neben den Schülerinnen und Schülern aus Schulen in schwieriger sozialer Lage liegt ein besonderer Fokus auf der Ansprache von Mädchen: In einem eigens für sie konzipierten Kurs entwerfen sie softwarebasiert kreative Designmuster und realisieren sie mit einem Plotter. Um Jugendliche mit solchen außerschulischen Informatikangeboten nicht nur in ihren Kompetenzen zu stärken, sondern auch auf neue berufliche Perspektiven aufmerksam zu machen, ist die Berufsberatung der Arbeitsagentur in das Projekt eingebunden. Denn mehr IT-Nachwuchs wird dringend gebraucht in einer Region, die mitten im Transformationsprozess steckt.